Cast & Crew Vor der Kamera: Petra Schmidt-Schaller als Ina Roth Armin Rohde als Thomas Theissen Christian Berkel als Michael Dithardt Fabian Busch als Martin Stutz André Hennicke als Torsten Gütschow Anian Zollner als Ronald Klostermeier Brigitte Böttrich als Mieke Gütschow Hinter der Kamera: Produktion: Moovie GmbH Drehbuch: Sven Poser und Hannu Salonen Regie: Hannu Salonen Kamera: Wolf Siegelmann Produzenten: Heike Voßler und Oliver BerbenIna Roth (Petra Schmidt-Schaller) kommt ohne Abitur im Mittleren Dienst der Berliner Polizei nicht mehr weiter. Da unterbreitet ihr Thomas Theissen (Armin Rohde), ihr ehemaliger Ausbilder, der schon vor einiger Zeit in die Privatwirtschaft gewechselt ist, ein verlockendes Angebot: Sie soll ihm zu seiner Sicherheitsfirma Cerberus folgen. Dass das Unternehmen nach dem dreiköpfigen Hund benannt ist, der in der antiken Mythologie den Eingang zur Hölle bewacht, darf man als untrügliches Zeichen verstehen, mit dem uns die Drehbuchautoren schon früh auf die Nase binden wollten, dass hier Böses im Schilde geführt wird. Ein Gefährliches Angebot ThrillerEin Gefährliches Angebot ZdfDer ZDF-Krimi kann auch Wirtschaft. 'Ein gefährliches Angebot“ bringt eine Ex-Polizistin in eine moralische Schieflage. Der ZDF-Film versucht sich an der Fragestellung, ob der Zweck die Mittel heiligt. Stark gespielt, aber oberflächlich erzählt. Die ehemalige 'Tatort'-Kommissarin Petra Schmidt-Schaller überzeugt im ZDF-Thriller 'Ein gefährliches Angebot'. Dass der Ausstatter die Büroräume von Cerberus im kühl-distanzierten Stil hält, mit dem deutsche Fernsehfilme gerne die Tristesse des leicht futuristischen Büroalltags auskleiden, ist ein weiteres untrügliches Indiz. Subtilität ist nicht die größte Stärke dieses Films. „Wir sind die Kavallerie“, ist das Leitmotiv von Thomas Theissen, das er gerne als Rechtfertigung vor sich hin poltert. Tausende deutscher Unternehmen stehen jeden Tag unter Beschuss. Cyberkriminalität, Industriespionage, feindliche Übernahmen. Da braucht man harte Bandagen – die liefert Cerberus nur zu gerne. Und um sich einzugewöhnen, stellt Theissen der neuen Kollegin mit Torsten Gütschow einen Mann fürs Grobe zur Seite, der schon zu DDR-Zeiten durch seine Gewissen- und Skrupellosigkeit aufgefallen sein soll. Er verwanzt Wohnungen, koordiniert die Überwachung der Aufklärungsziele und schleust Kinderpornographie auf deren Rechner, um sie öffentlich diskreditieren und aus ihren exponierten Positionen entfernen zu können. Da dämmert auch Ina Roth, worauf sie sich bei ihrem Deal mit Theissen eingelassen hat. Erstaunlich, dass das so lange gedauert hat. Denn bei den Wohnungseinbrüchen, dem Entfernen und Justieren der Wanzen macht sie noch eifrig mit und trägt ihre vereinzelten Gewissensbisse nur alibimäßig bei einem ehemaligen Kollegen vor, zu dem sie ein Vertrauensverhältnis hat. Der Zweck heiligt für sie lange die Mittel. Bis er das eben doch nicht mehr tut. Was dieser Film uns nun genau sagen will, ist nicht so eindeutig. Ist der Stoff auch eine Parabel auf das „Wehret den Anfängen!“, eine filmische Ablehnung der gerade aus rechtskonservativen Kreisen stammenden Forderungen nach einem starken (Überwachungs-)Staat, indem man uns vorführt, wo das in letzter Konsequenz hinführen könnte? Oder ist der Film ein apokalyptisches Drama darüber, was passieren könnte, wenn ominöse Konglomerate aus der Privatwirtschaft anfangen, im großen Stil faktisch staatliche Kompetenzen (Sicherheit) zu übernehmen, und mit den falschen Leuten, für die der Zweck die Mittel heiligt, Biographien mithilfe von Rechtsbrüchen ruinieren? So leicht lässt sich das nicht interpretieren. Denn vieles am Plot und an der Ausstaffierung des Films ist zu ominös, zu vage. Gleichzeitig will er auch als Charakterdrama über Sinneswandel, alte Schuld, Corpsgeist und dubiose Seilschaften nicht richtig zünden. Dafür werden die Figuren zu oberflächlich geführt und die Dialoge hören sich zu uninspiriert an.
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Agosto 2019
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